Wie viele Monatsgehälter braucht man, um in Europa ein Haus zu kaufen?

by Ryder Vane
3 minutes read
How Many Months to Buy a Home in Europe?

Die Wohnkosten in Europa unterscheiden sich erheblich. In manchen Ländern kostet ein durchschnittliches Haus nur wenige Jahreseinkommen, in anderen dauert es weit über ein Jahrzehnt, um sich ein Eigenheim leisten zu können. Neue Daten von Ende 2024 bis Anfang 2025 zeigen deutliche Unterschiede bei Immobilienpreisen und Durchschnittsgehältern in Europa.

Wohnkosten in Europa

Tschechien bleibt das am wenigsten erschwingliche Land für den Erwerb von Wohneigentum. Ein durchschnittliches Haus kostet rund 255.000 €, während das mittlere monatliche Nettoeinkommen bei 1.600 € liegt – das entspricht etwa 159 Monatsgehältern. Dänemark und Norwegen sind am erschwinglichsten: Ein durchschnittliches Haus kostet hier etwa das 4,7- bis 4,8-Fache des Bruttojahreseinkommens. In Dänemark entspricht ein Haus zum Preis von etwa 240.000 € rund 52 Monatsgehältern.

Deutschland, Frankreich und das Vereinigte Königreich liegen im europäischen Durchschnitt. In Deutschland kostet ein durchschnittliches Haus rund 320.000 €, bei einem mittleren Einkommen von 3.320 € pro Monat also etwa 96 Monatsgehälter. In Frankreich und dem Vereinigten Königreich werden etwa 9 bis 10 Jahreseinkommen benötigt. In Südeuropa führen niedrigere Immobilienpreise, aber auch niedrigere Gehälter zu gemischter Erschwinglichkeit. In Spanien kostet ein durchschnittliches Haus rund 180.000 €, was 89 Monatsgehältern entspricht, in Italien rund 79 Monate. Griechenland bleibt trotz steigender Preise mit rund 83 Monatsgehältern vergleichsweise erschwinglich.

In Mittel- und Osteuropa ist die Situation schwieriger. In Ungarn kostet ein Haus rund 155.000 €, was etwa 10,7 Jahresgehältern entspricht. In Polen liegt der Wert bei rund 7,3 Jahren. In Serbien gehört Wohneigentum zu den am wenigsten erschwinglichen, ein durchschnittliches Haus für etwa 120.000 € entspricht dort 15,4 Jahreseinkommen.

Belgien, Irland und die Niederlande liegen im mittleren Bereich: Dort benötigt man rund 6 bis 7 Jahresgehälter für ein Haus.

Wo der Hauskauf am einfachsten bzw. schwierigsten ist

Die teuersten Märkte im Verhältnis zum Einkommen sind Tschechien, die Slowakei, Ungarn und Serbien. In Tschechien kostet ein Haus mehr als 13 Bruttojahresgehälter. Im Gegensatz dazu sind Dänemark und Norwegen die am leichtesten zugänglichen Märkte mit weniger als 5 Jahresgehältern.

Bezahlbare Märkte sind Italien, Griechenland, Belgien und Irland, wo man in der Regel 6 bis 7 Jahreseinkommen für ein Eigenheim aufbringen muss. Die Erschwinglichkeit ist dort besser, wo die Gehälter im Verhältnis zu den Immobilienpreisen relativ hoch sind.

Hauptstädte im Vergleich zum Landesdurchschnitt

Hauptstädte sind in der Regel deutlich teurer. Amsterdam ist eine der am wenigsten erschwinglichen Städte: Hier braucht man über 174 Monatsgehälter für den Kauf eines Hauses. Prag und Bratislava folgen mit etwa 13 bis 14 Jahreseinkommen. In Athen hat sich die Situation Anfang 2025 leicht verschlechtert – dort werden rund 13,5 Jahreseinkommen benötigt.

Erschwinglichere Hauptstädte sind Rom und Oslo. In Rom kostet ein Haus rund 81 Monatsgehälter, in Oslo etwa 82 – dank relativ hoher lokaler Einkommen.

Trends 2024–2025: Ein gemischtes Bild

Die Entwicklungen zur Erschwinglichkeit bleiben uneinheitlich. In Deutschland und Frankreich führten leichte Preisrückgänge Ende 2024 zu einer besseren Erschwinglichkeit. In Belgien blieb die Situation durch steigende Löhne stabil. In Südeuropa und Teilen Osteuropas hingegen verschlechterte sich die Lage, da die Immobilienpreise schneller stiegen als die Löhne. In Athen stieg beispielsweise die Zahl der notwendigen Einkommensjahre leicht an.

Zinserhöhungen bei Hypotheken belasten Käufer zusätzlich, selbst dort, wo die Hauspreise stabil geblieben sind.

Tabelle: Monate an Gehalt, die man für ein Haus braucht (2025)

Land Durchschnittlicher Hauspreis (€) Mittleres Nettoeinkommen (€/Monat) Benötigte Monatsgehälter
Tschechien 255.000 1.600 159
Slowakei 215.000 1.350 159
Ungarn 155.000 1.210 128
Serbien 120.000 650 185
Deutschland 320.000 3.320 96
Frankreich 310.000 2.740 113
Vereinigtes Königreich 325.000 2.900 97
Spanien 180.000 2.020 89
Polen 135.000 1.540 88
Griechenland 95.000 1.150 83
Italien 162.000 2.050 79
Belgien 210.000 2.750 76
Niederlande 290.000 3.820 76
Irland 240.000 3.450 70
Norwegen 290.000 3.600 81
Dänemark 240.000 4.050 59
Amsterdam (Hauptstadt) 520.000 3.100 174
Prag (Hauptstadt) 290.000 2.100 138
Rom (Hauptstadt) 270.000 2.350 81
Oslo (Hauptstadt) 340.000 4.150 82

Fazit

In Europa bleibt der Traum vom Eigenheim in einigen Regionen realistisch, in anderen jedoch zunehmend unerreichbar. Dänemark, Norwegen und Teile Südeuropas bieten vergleichsweise günstige Bedingungen. In Mittel- und Osteuropa – insbesondere in Tschechien und der Slowakei – bestehen dagegen große Herausforderungen. Steigende Löhne und stabilisierte Immobilienpreise könnten die Situation in Zukunft verbessern, aber derzeit dauert es in vielen Städten Europas noch immer ein Jahrzehnt oder länger, um ein Haus zu kaufen.

Das könnte Ihnen auch gefallen

Einen Kommentar hinterlassen

Diese Website verwendet Cookies, um Ihre Erfahrung zu verbessern. Wir gehen davon aus, dass Sie damit einverstanden sind, aber Sie können dies ablehnen, wenn Sie möchten. Akzeptieren Read More

Privacy & Cookies Policy