Immobilien-Flipping: Ein Gespräch mit Mark Tischer

by Markus Weber
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Interview mit der ERENA-Redaktion, geführt von Rina Wolf

Das sogenannte “Fix & Flip”-Modell ist in den USA längst etabliert. Auch in Deutschland findet diese Strategie zunehmend Interesse bei Immobilieninvestoren. Dabei geht es darum, renovierungsbedürftige Immobilien aufzuwerten und anschließend gewinnbringend zu verkaufen. Mark Tischer, erfolgreicher Immobilieninvestor, erklärt im Interview, wie das Modell funktioniert und worauf man achten muss.

Rina Wolf: Herr Tischer, was steckt hinter der “Fix & Flip”-Strategie?

Mark Tischer: Die Grundidee ist einfach: Wir suchen Immobilien, die stark renovierungsbedürftig sind – Objekte, die Privatkäufer häufig abschrecken. Diese kaufen wir günstig, setzen sie mit professionellen Handwerkern instand, und bringen sie anschließend als aufgewertetes Objekt wieder auf den Markt. Dabei konzentrieren wir uns zunächst auf technische Instandsetzungen und optimieren anschließend die Optik. Ziel ist, für den Endkunden – meist Eigennutzer oder Kapitalanleger – eine fertige, attraktive Immobilie bereitzustellen.

Rina Wolf: Nach welchen Kriterien wählen Sie Objekte aus?

Mark Tischer: Wichtig sind drei Faktoren: Preis, Optik und Lage. Der Preis pro Quadratmeter ist entscheidend, da unsere Marge davon abhängt. Wir kaufen bevorzugt “hässliche Entlein”, da solche Objekte großes Potenzial bieten, das wir durch gezielte Aufwertungen heben können. Zudem spielt die Lage eine große Rolle – vor allem dynamische Regionen mit hoher Nachfrage. Ein schneller Verkauf ist essenziell, daher meiden wir strukturschwache Gegenden.

Rina Wolf: Wie finden Sie passende Objekte?

Mark Tischer: Unsere Strategien sind vielfältig. Neben digitalen Tools wie Social Media setzen wir stark auf persönliche Ansprache und unser Maklernetzwerk. Auch Postkartenaktionen oder direkte Gespräche mit Eigentümern sind effektive Methoden. Makler schätzen unsere Schnelligkeit und Professionalität, was uns viele interessante Angebote einbringt.

Rina Wolf: Wie finanzieren Sie solche Projekte?

Mark Tischer: Der einfachste Weg ist Eigenkapital – das erlaubt schnelle Entscheidungen. Alternativ können Co-Investoren eingebunden werden, was besonders für wohlhabende, aber unerfahrene Anleger interessant ist. Schließlich gibt es die klassische Bankenfinanzierung, wobei Neulinge oft Schwierigkeiten haben, eine Finanzierung zu erhalten. Banken verlangen in der Regel einen soliden Track Record und Eigenkapital.

Rina Wolf: Ist dieses Modell auch auf Gewerbeimmobilien übertragbar?

Mark Tischer: Für Gewerbeimmobilien eignet sich “Fix & Flip” weniger, da diese oft schwer zu verkaufen sind und speziellere Anforderungen haben. Zudem fehlen bei Gewerbeobjekten oft die schnellen Skalierungsmöglichkeiten.

Rina Wolf: Warum ist Immobilien-Flipping in den USA erfolgreicher als in Deutschland?

Mark Tischer: Die Amerikaner sind risikofreudiger und ziehen häufiger um. Außerdem sind Kaufnebenkosten wie die Grunderwerbssteuer dort niedriger, und die Finanzierung ist weniger reguliert. Auch die Transparenz spielt eine Rolle: In den USA lassen sich Eigentümerdaten und Hypothekeninformationen leicht recherchieren – ein Vorteil, den wir hierzulande nicht haben.

Rina Wolf: Sehen Sie eine Zukunft für dieses Modell in Deutschland?

Mark Tischer: Ja, definitiv. Allerdings rate ich Einsteigern, sich gut vorzubereiten. Ohne Fachwissen und Bonität kann man schnell scheitern. Viele Investoren nutzen das Modell, um Gewinne zu erzielen und diese in langfristige Mietobjekte zu reinvestieren – so arbeiten auch wir. “Fix & Flip” bleibt eine spannende Strategie mit Zukunft.

Das Interview wurde von der ERENA-Redaktion leicht überarbeitet und für die Leser aufbereitet.

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