Der europäische Immobilienmarkt zeigt 2024 Anzeichen einer Stabilisierung nach einer schwierigen Phase mit hohen Zinsen, Inflation und rückläufigen Investitionen. Bis 2025 zeichnen sich dank stabilerer wirtschaftlicher Rahmenbedingungen und wachsender Nachfrage positive Perspektiven ab.
Trends für 2024
1. Stabilisierung der Preise:
– Nach deutlichen Preiskorrekturen in den Jahren 2022–2023 stabilisieren sich die Preise für hochwertige Immobilien. Vor allem der Wohn- und Logistiksektor bleibt robust und zieht Investoren an.
Die Renditen für erstklassige Objekte steigen und machen diese erneut attraktiv.
– Europäische Zentralbanken beginnen, die Zinsen schrittweise zu senken, was die Finanzierung erleichtert. So sanken die fünfjährigen Euro-Swap-Sätze von 3,5 % im Jahr 2023 auf 2,4 % Anfang 2024. Dies belebt den Hypotheken- und Fremdkapitalmarkt.
3. Nachhaltigkeit und ESG-konforme Immobilien:
– Immobilien, die den ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) entsprechen, stehen bei Investoren hoch im Kurs. Sie bieten langfristige Wertsteigerung und geringere Betriebskosten.
4. Wachsende Nachfrage nach Mietobjekten und alternativen Segmenten:
– Märkte wie Build-to-Rent (Mietwohnungen) und Studentenwohnheime gewinnen an Bedeutung, da sie sich auch in unsicheren Zeiten als widerstandsfähig erweisen.
Ausblick für 2025
1. Beschleunigte Erholung:
– Im Jahr 2025 wird eine breitere Marktbelebung erwartet. Die Nachfrage nach Mietwohnungen wird besonders in großen europäischen Städten zunehmen, wo die Angebotsknappheit anhält.
– Der Rückgang neuer Bauprojekte in den Jahren 2022–2024 verschärft den Mangel an Wohn- und Gewerbeflächen und treibt Mieten sowie Preise weiter nach oben.
2. Mietwachstum:
– Die Mietpreise dürften schneller steigen als die Inflation, insbesondere in Städten wie Berlin, Paris und Madrid, die unter einem akuten Mangel an hochwertigen Wohn- und Logistikflächen leiden.
3. Herausforderungen für Sekundärmärkte:
– Immobilien in weniger attraktiven Lagen oder von geringerer Qualität stehen weiterhin unter Druck. Ihre Preise könnten aufgrund der geringen Nachfrage und eingeschränkten Finanzierungsmöglichkeiten weiter fallen.
4. Zunahme der Investitionstätigkeit:
– Das Transaktionsvolumen, das 2023 um 50 % unter dem Zehnjahresdurchschnitt lag, dürfte sich bis 2025 erholen. Eine verbesserte Liquidität und stabilere Bewertungen ziehen institutionelle Investoren an.
Langfristige Perspektiven
1. Wohnraummangel und demografisches Wachstum:
– In vielen europäischen Städten herrscht weiterhin ein chronischer Mangel an Wohnraum. Die Bauaktivität liegt 20–25 % unter dem tatsächlichen Bedarf, was langfristige Chancen für Investoren im Miet- und Wohnsegment schafft.
2. Technologische und ökologische Innovationen:
– Maßnahmen zur Energieeffizienz von Gebäuden und der Einsatz smarter Technologien werden zunehmend zum Standard und sichern die Nachhaltigkeit sowie ESG-Konformität.
3. Makroökonomische Einflüsse:
– Obwohl die wirtschaftliche Erholung in Europa uneinheitlich verläuft, schaffen sinkende Zinsen und ein erwarteter Wachstumsschub mittelfristig bessere Rahmenbedingungen für den Immobilienmarkt.
Empfehlungen für Investoren
– Chancen: Fokus auf robuste Sektoren wie Mietwohnungen, Logistik und ESG-konforme Immobilien.
– Risiken: Hohe Finanzierungskosten für minderwertige Objekte, begrenzte Liquidität und wirtschaftliche Unsicherheiten.
– 2024–2025 als Wendepunkt: Diese Jahre markieren eine entscheidende Erholungsphase mit langfristigen Renditechancen, insbesondere auf Premium-Märkten.
Die nächsten Jahre erfordern eine strategische Herangehensweise, wobei der Fokus auf fundamentalen Werten und wachstumsstarken Assets liegt.