Erwerb von Immobilien in Spanien – ERENA-Whitepaper

by Markus Weber
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Der Kauf von Immobilien in Spanien ist sowohl für Investoren als auch für Privatpersonen attraktiv, sei es für Wohnzwecke, als Ferienhaus oder als Anlageobjekt. Spanien bietet eine große Vielfalt an Immobilien, attraktive Preise im Vergleich zu anderen europäischen Ländern und ein angenehmes Klima. Doch der Erwerb einer Immobilie in Spanien erfordert fundierte Kenntnisse über rechtliche, steuerliche und finanzielle Aspekte.

 1. Rechtliche Grundlagen

– Eigentumsarten: In Spanien gibt es verschiedene Arten von Eigentum, darunter Volleigentum (“Propiedad Plena”) und Gemeinschaftseigentum (“Propiedad Horizontal”). Käufer sollten die Eigentumsrechte im Detail prüfen lassen.

– Notwendige Dokumente:

– Nota Simple: Ein Auszug aus dem Grundbuch, der Eigentümer, Belastungen und Größe der Immobilie bestätigt.

– Cédula de Habitabilidad: Die Bewohnbarkeitsbescheinigung.

– Energiezertifikat: Verpflichtend für alle Immobilien.

– Steuernummer für Ausländer (NIE): Eine NIE-Nummer (“Número de Identidad de Extranjero”) ist zwingend erforderlich, um rechtliche Geschäfte wie den Immobilienkauf abzuwickeln.

 2. Kaufprozess

1. Auswahl der Immobilie: Käufer sollten sich über den Zustand und die rechtlichen Details der Immobilie vergewissern, oft mithilfe eines Maklers oder Anwalts.

2. Reservierungsvertrag (“Contrato de Reserva”):

– Gegen Zahlung einer Reservierungsgebühr (ca. 1-2 % des Kaufpreises) wird die Immobilie vom Markt genommen.

3. Vorvertrag (“Contrato de Arras”):

– In diesem bindenden Vertrag wird eine Anzahlung (typischerweise 10 %) geleistet.

– Bei Rücktritt verliert der Käufer die Anzahlung, während der Verkäufer bei Vertragsbruch das Doppelte zurückzahlen muss.

4. Endgültiger Kaufvertrag (“Escritura de Compraventa”):

– Der notarielle Kaufvertrag wird unterzeichnet, und die Immobilie wird offiziell auf den Käufer übertragen.

5. Eintragung ins Grundbuch: Der Käufer muss die Immobilie im Grundbuch registrieren lassen, um die Eigentumsrechte zu sichern. Ja, während in Deutschland, Frankreich und anderen Ländern der Notar diese Aufgabe übernimmt, kümmert sich in Spanien der Käufer darum oder engagiert einen Dienstleister dafür (Histor).

 3. Kosten und Steuern

– Grunderwerbssteuer (“Impuesto de Transmisiones Patrimoniales”): 6-10 % bei gebrauchten Immobilien.

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– Mehrwertsteuer (“IVA”): 10 % bei Neubauten.

– Notargebühren, Grundbuchgebühren und Anwaltskosten.

– Laufende Kosten:

– Grundsteuer (“IBI”).

– Gemeinschaftsgebühren (“Cuotas de Comunidad”).

– Müllgebühren und Versicherungen.

 4. Finanzierung

Ausländische Käufer können Hypotheken bei spanischen Banken beantragen. Die Beleihungsquote liegt in der Regel bei 60-70 % des Kaufpreises für Nicht-Residenten. Die Zinsen variieren je nach Anbieter, liegen jedoch häufig bei 2-4 %.

 5. Risiken und Vorsichtsmaßnahmen

– Prüfung von Belastungen: Belastungen wie Hypotheken oder Schulden sollten vor dem Kauf geklärt werden.

– Seriöse Partner: Die Zusammenarbeit mit lizenzierten Maklern und Anwälten ist essenziell.

– Bauprojekte: Bei Off-Plan-Käufen sollte geprüft werden, ob alle Genehmigungen vorliegen.

 6. Steuerliche Aspekte

– Kapitalertragssteuer: Fällig bei einem späteren Verkauf der Immobilie (19-24 % für Nicht-Residenten).

– Vermögenssteuer: Abhängig vom Immobilienwert, mit Freibeträgen je nach Region.

– Einkommensteuer: Nicht-Residenten zahlen Steuer auf potenzielle Miet- oder Nutzungseinnahmen, auch wenn die Immobilie leer steht.

 7. Fazit und Empfehlungen

Der Immobilienerwerb in Spanien kann eine lohnende Investition sein, erfordert jedoch gründliche Vorbereitung. Käufer sollten:

– Eine umfassende rechtliche und steuerliche Prüfung durchführen.

– Einen unabhängigen Anwalt und seriöse Makler einschalten.

– Die finanziellen Verpflichtungen genau planen.

Benötigen Sie Unterstützung beim Immobilienerwerb oder Empfehlungen für unabhängige Experten wie Rechtsanwälte, Notare, Sachverständige oder vereidigte Dolmetscher? Zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren! Unser Team hilft Ihnen mit geprüften und unabhängigen Kontakten weiter.

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